Während Ancona so herrlich entspannt war, ist in Baris Altstadt (der berühmten Halbinsel) – ab 10:00 Uhr (ca.) die Hölle los, jede Menge geführte Gruppen aus „aller Herren Länder“ strömen durch die teilweise engen Gassen. Da wir natürlich auch Touristen sind, die die Highlights sehen wollen, heißt es zeitweise Geduld haben und sich einreihen..
Und die Altstadt (Bari Vecchia) ist wirklich schön, Kasbah-ähnlich, bei vielen Häusern stehen die Türen offen, Diskussionen werden auch über mehrere Etagen hinweg Richtung Gasse geführt, (stimmmäßig siegen hier eindeutig die Frauen!) Der frisch abgespritzte Steinboden glänzt (dank Jahrhunderten der Abnutzung) edel – vor allem, wenn abends die Lichter angehen… Und in den verwinkelten Gassen verläuft man sich gerne, es gibt immer wieder neue Entdeckungen!
Und dann die „Neustadt“ – wieder viele Prachtbauten, einige Dachterrassen Richtung Meer, von denen ich gerne träume, Palmen überall, der blaue Himmel… Mittags Orecchiette – die Pasta der Region – in einem kleinen Straßenbistro essen, ein Schlückchen Wein – die Welt ist wunderbar! Die lange Strandpromenade soll eine der längsten Italiens sein und es ist wirklich schön, hier entlang zu flanieren und zu entspannen.
Mehrere Theater sind in der Stadt ansässig – unter Anderem das Theatro Petruzzelli, das viertgrößte in ganz Italien, das bei unserer Anwesenheit gerade von Schülergruppen gestürmt wird..
Aber natürlich gibt es auch hier vieeeel Kultur! So auch einige Ausstellungen (Wir haben uns die aktuelle Worldpress – Photo – Ausstellung angeschaut-bedrückend gut) und wer will kann an jeder Ecke Historisches entdecken, wie z.B. einen Teil einer alten Straße aus dem 17. Jrh. auf dem Piazza del Ferrarese und – selbstverständlich – auch noch einige Kirchen besichtigen.
Ein „Muss“ ist die Wallfahrtskirche und Basilika San Nicola, deren Bau auf dem Raub (!) der heiligen Reliquien des Nikola durch Seeleute aus Bari im 11. Jrh. zurückgeht.
Leider gibt es auch Negativ-Seiten zu sehen und spüren: z. B. existiert der so viel in den Reiseführern angepriesene Fischmarkt am Lungomare praktisch nicht mehr (jedenfalls Wochentags), und zwar mangels – Fischen. Die paar Fische und Oktopusse, die die Fischer von ihren Booten geholt haben, würden kaum den Eigenbedarf decken, also woher kommt der ganze Fisch, der hier in den Restaurants serviert wird? – Nur mal so zum Nachdenken… Wir waren ein zweites Mal da, und ich habe mit meinen spärlichen Italienischkenntnissen verstanden, dass der Fisch nur noch sehr weit draußen zu finden ist – mit den kleinen Schollen, die sie im Hafen haben, kommen diese Fischer nicht weit…
Und es geht schon wieder weiter den Stiefel runter, erstmal ausspannen auf dem Weg nach Palermo in Cantanzaro Lido – nie gehört? – Wir auch nicht…
