Als Frau allein unterwegs - die Zweite
Die spannenden Seiten beim Alleinreisen als Frau:
Strand an der Nordost-Küste Brasiliens, Jahr ca. 1990
Endlich einen freien Strand erobert, weit und breit keine Menschenseele, es sich gerade auf dem Tuch gemütlich gemacht, schon kommt ein junges Mädchen vorbei, läuft direkt auf mich zu und setzt sich neben mir nieder. Kaum sind die Namen ausgetauscht, die erste Frage: was machst Du hier alleine, hast Du keinen Freund? Ich erkläre, dass mein Freund zuhause in Europa ist. „Wie, und Du hast Dir hier keinen Anderen gesucht?“ Meine Erläuterung, dass mir ein Freund durchaus reiche wurde mit Unverständnis und Kopfschütteln quittiert. Dann kam ihre Geschichte – hier in Kurzform: Mit 15 schwanger, geheiratet, gleich wieder geschieden, Kind bei der Mutter geparkt, der zugehörige Vater kümmert sich natürlich weder um das Kind, noch um das Finanzielle, und jetzt – mit ca. 17, hat sie zwei „Freunde“, der eine für das „Alltägliche“ in ihrer Heimatstadt, der Andere in Europa, der versprochen hat, mind. einmal im Jahr vorbeizukommen und der sie finanziell unterstützt ….
Leider hat diese Geschichte einen ernsten Hintergrund:
In Brasilien ist es bis heute üblich, dass die jungen Mädchen mit 15 Jahren als reif erklärt werden. Es wird ein Riesen-Geburtstagsfest – das Quinceanera – gefeiert, die Mädchen bekommen ein tolles Outfit/Kleid und werden hiermit auf die Männer losgelassen… Der Rest erklärt sich von selbst.