Taiwan - ein Zwischenbericht
Für uns ist ja alles Östliche erstmal faszinierend, oft auch fremd. Aber Taiwan hat vieles, was uns die Adaption – zumindest temporär – sehr vereinfacht. Es ist ein hochentwickeltes modernes Land, die Infrastruktur ist top – wir könnten uns in einigen Bereichen noch Etwas davon abschauen – und gleichzeitig werden die Traditionen gepflegt, was das Land für uns so interessant macht.
Es ist sauber, für uns aus Berlin unglaublich sauber, selbst bei großen Festivals wie in Donggang beim Burning-Boat laufen ständig Menschen herum, die auch noch den letzten Fetzen vom Strand aufklauben. Das Wasser ist stark gechlort, aber trinkbar. Überall, überall wird auf Hygiene geachtet – ich hatte mal eine 7/11-Verkäuferin, die für die Abfüllung eines Kaffees to go sich sage und schreibe viermal die Hände desinfiziert hat (war ein Extrem-Beispiel – zugegeben)
Tradition wird wie gesagt groß gehalten, – auch die religiöse, es ist ganz normal, vor der Arbeit oder auf dem Rückweg schnell beim Tempel vorbeizuschauen und durch schwenken der Geldbörse oder wichtiger Papiere über dem Räucherstäbchenrauch den guten Abschluss oder ähnliches zu erbitten.
Das Klima ist für uns extrem, es herrschen immer um die 30 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit, auch nachts kühlt es kaum ab. Daher röhren überall die Klimageräte und Anlagen, gerne echt auf Eisniveau – der Wärmekontrast ist zumindest unangenehm, ich habe nach Möglichkeit immer mind. ein Tuch oder ähnliches dabei.
Das Essen ist vielfältig, frisch und lecker, man kann sich auch bedenkenlos an den Marktständen frisch vorgekochte Gerichte einpacken lassen (wenn man die Möglichkeit zum „ordentlich“ essen hat), das machen viele Taiwanesen bei Feierabend bevor sie nach Hause eilen.
Leider sind die Verständigungsmöglichkeiten meist gering, in Taipei haben wir keine größeren Probleme verspürt, aber im Süden kann der Versuch Essen zu bestellen oder nach einem Bus zu fragen wirklich zu einem Akt werden. (Alles ist auf Chinesisch ausgeschildert, nur ein Minimum z.B. bei Bustabellen auf Englisch – Natürlich wie immer außer bei rein touristischen Bereichen!) Ich habe mir angewöhnt, einfach durch die Gegend zu fragen, wer Englisch spricht, irgendein Mensch hat dann zumindest den Hilferuf verstanden und ruft – was für eine Geste! – jemand anderes, der Englisch beherrscht. Die Hilfsbereitschaft ist uns oft zuteil geworden, einmal wurde der halbe Imbiss mit involviert, weil kein Bus mehr fuhr und wir gestrandet waren, bis uns jemand ein Taxi organisiert hat.