Jiufen - noch einmal ab in den Tourismuswahn
In Jiufen gestern Nachmittag endlich glücklich angekommen (mit schwerem Gepäck im engen Bus ist nicht ganz ohne!), sich gleich mit der Taxi-„Mafia“ angelegt, die für die 10-minütige Fahrt auf den Berg zum B&B den stolzen Preis von umgerechnet fast 6 Euro wollten, – Festpreis, „tourist-price“ wurde mir auch an der Rezeption bestätigt, kein Taxameter – macht ja schon mal Laune… Den Abend tatsächlich auf dem Zimmer mit traumhafter Aussicht auf die Küste und Instantsuppe (gehört wie Kaffee/Tee öfters zur Standart-Ausstattung) verbracht.
Am Morgen ging der nächste Ärger los, kein Warm-Wasser, außerdem penetranter Benzingeruch durch eine Werkstatt unter uns – man konnte kein Fenster öffnen (dafür kann das Hotel nichts), und ein unerträgliches Brummen ging (wie wir selber feststellten) von der Lüftungsanlage der Küche über uns aus. Jetzt muss man auch noch dazu sagen, dass wir ja kein Mandarin und das arme Mädchen, was gefühlt (bis auf den Koch) als einziges verantwortliche Wesen anwesend war, kaum drei Worte Englisch sprach, nur mit Google Translate war überhaupt eine Verständigung möglich – immerhin, sie löste das Problem elegant, wir bekamen ein Upgrade mit größerem Zimmer und Balkon… (s. oben!)
Dann ab nach unten in die kleinen Gassen, verbunden mit Treppen und schmalen Straßen. Schönerweise gleich ein Teehaus mit großer Terrasse und wiederum prachtvoller Aussicht auf die Küste gefunden und auf sehr rituelle Weise Oolong-Tee getrunken – das war wirklich sehr spaßig!
Weniger launig war der zunehmende Touristrom und die typischen Verkaufsgassen, die wir schon zur Genüge kennen. Eigentlich gibt es nur kleine Abwandelungen in der Art der Kitschfiguren und in der Gestaltung der Mitbringsouvenirs (der Name des Ortes muss ja mindestens zu erkennen sein) Gegen Mittag kommen auch schon die ersten geführten Truppen an. Da es Fr. ist, und Taipei nun mal sehr nahe liegt, wissen wir schon was am Abend los sein wird. Ich bin mittags noch eine kurze Runde weg vom Touristenpfad gelaufen und Andreas hat die große Runde gemacht, jetzt freuen wir uns wieder über unsere traumhafte Aussicht – mit Instant-Suppe – und auf das exzellente Frühstücksbüfett, was wir morgen vom Koch bekommen, der übrigens von allen Menschen, die ich in den letzten Tagen traf, am allerbesten Englisch sprach und mir alle Gerichte (und was mit was zu kombinieren ist) genaustens erklärt hat.