Kaohsiung - neuer Ort - neue Erfahrungen
Nach kurzer Überlegung waren wir der Meinung, das die Westküste für uns interessanter ist, da wir keine Biker und Hiker sind und haben uns für die südliche Stdt Kaohsiung entschieden. Und – Mein Mann als alter „Bahner“ sowieso – wir wollten mit der taiwanesischen „Bullet“-train fahren, sie ist auf den über 300 km zwar nicht so schnell wie der Shinkansen, aber das Design! Allein dafür lohnt es sich! Und – er ist auch noch bequem, breite Gänge, viel Beinfreiheit, kein Gedränge mit Koffern und Taschen – wunderbar! dazu die guten Anzeigen im Bahnhof, hilfreiches Personal überall – und die Sauberkeit! – Macht Spaß! Nur im Ankunftbahnhof – einem Vorort, verließ und kurz die Orientierung, da es nicht eindeutig einen Zug in das Viertel unserer Wahl gab, bzw. meine Navi-Beschreibung einen Vorortzug vorschlug, den ich nicht gefunden habe, alternativ einen Bus – ebenfalls nicht gesehen, dafür aber wieder ein MRT-Schild – ok – gute Nachricht – die Easy-Card funktioniert auch hier einwandfrei, allerdings mussten wir dann noch in einen Bus umsteigen, alles auf chinesisch, ohne Mithilfe einer Frau wäre es schwierig geworden, aber zu guter Letzt sind wir angekommen! Und da die nächste Überraschung – ich habe das Hotel def. nur wegen der strategischen Lage ausgesucht, direkt am alten Hafen – jetzt zu einer kleinen Kunstmeile umgebaut, aber empfangen hat uns das Designerparadies – ein Umbau vom Feinsten, jedes Detail durchdacht – eine Augenwonne! Die Bilder auf der bekannten Buchungsplattform waren dafür ohne Worte schlecht – auch noch nicht gehabt!
Abends noch ein bißchen rumgelaufen und auf der Suche nach Essen und einigen wenig inspirierenden Möglichkeiten eine Schlange vor einer halboffenen Küche entdeckt. Das verheißt in jeden Fall etwas Besonderes, hier war es Ente, in Brühe mit Nudeln, mit Reis, alle Innereien, Gemüse gabs auch dazu. Aber jetzt, wie bestellen, wird am Tisch serviert, wo zahlt man, alles auf Chinesisch, gestern konnten wir uns mit Google-Translation raushelfen, aber hier hingen überall irgendwelche Schilder. Wir haben erstmal herausbekommen, dass sich jeder einen Tisch sichert (gerne auch mit einem Taschentuchpäckchen), also Andreas an einen Tisch platziert und mich in die inzwischen beträchtlich angewachsene Schlange eingereiht (min. 30 vor mir) Dabei das Publikum betrachtet und mich gefragt, wen ich ansprechen könnte, wer Englisch versteht, erst zum Ende der Schlange eine Frau ausgemacht, ihr Mann hat sie extra vom Tisch weg her telefoniert, damit sie mir helfen kann und sie hat unsere Eckpkte. abgeklappert und uns eine Palette von Nudelsuppe mit Ente und Innereien, gebratenen Reis und Gemüse zusammengestellt – war ich dankbar! Denn das Personal an der offenen Theke hat beim schnell hacken, schöpfen und zusammenstellen kaum je den Kopf gehoben – und – es war auch noch lecker – vor allem die wunderbare Entenbrühe… Auf dem Rückweg in einer ehemaligen Lagerhalle noch einen Design- und Buchladen entdeckt und gestöbert, das wars dann schon!
Ein Urlaubstag auf Cijin - 26.09.2024
Schon bei der Ankunft mit der Fähre merkt man, wir sind an einem Urlaubsort angekommen, einem sehr asiatischen Urlaubsort – es ist Wochentag, damit sind viele Läden geschlossen – aber wir sehen: Spielhallen, Nippesläden und kleine Imbißrestaurants in Massen, dazu alle erdenklichen Transportmöglichkeiten in Form von Rikschas: elektrisch, fußbetrieben, mit oder ohne Fahrer…
Dazwischen immer in jeder Straße auch kleinere oder größere Tempel und auf einem Parkplatz hat sich eine kleine chinesische Theaterbühne breit gemacht…
Und dann gab es noch die Markthalle, die für Asiaten das Wichtigste verkauft, das man von der Küste mitbringen muss, nämlich viel Trockenfisch in jeder Form – und natürlich auch viel Nippes wie überall..
Und zu guter Letzt noch ein bißchen Strandfeeling mit guten Taiwaneschen Craftbier und Fish and Chips…
Kaohsiang, der 27.09.2024
Heute ging es in unsere nähere Umgebung. Und was sich in Google-Maps noch als ziemlich ruppiges Hafengelände darstellte (abgeranzt wie z.B. unser Hotel, das auch aus einem alten Hafengebäude konvertiert wurde..) ist mittlerweile ein sehr hippes Ausgeh- und Kunstzentrum geworden. Ganze Schulklassen werden tagsüber durchgeschleust und viel Hipster kommen vorbei um zu shoppen (einige kleine inspiriertende Läden), was zu trinken oder essen (gewußt wo!) oder einfach die viele spaßige sehr eingängige Kunst zu betrachten, fast alles sehr instagrammable und das wird ausgiebig genutzt. Auch wir hatten unseren Spaß, haben auch ein paar – noch – unsanierte Seiten uns angeschaut und sind sicher, dass in ein paar Jahren die ersten Apartmentblöcke entstehen und alles zu einer sehr schicken Adresse wird…
Ist es nicht wunderbar, was aus Privatinitiative entstehen kann ?! – Klar ist natürlich, bei einem Projekt wie diesem ist die Gentrifizierung nicht zu stoppen, aber ein paar Jahre dieser Möglichkeiten ist auch schon etwas. – Und anscheinend werden die Projekte alle gut finanziert, alles – auch was im Aufbau ist, ist hochprofessionell, einige Kreative verdienen damit gut ihren Unterhalt…
Natürlich sind wir auch noch weitergezogen, Richtung Innenstadt, aber an einer Konstruktion konnten wir nicht vorbei, dieser wunderbaren Dreh-Spannbrücke…
Aber damit habe ich vorweggegriffen, vorher gabs noch mehr Architektur, und zwar das neue Expo-Gebäude, das von überall her durch seine expressive Wabenform auffällt, innen ist es nicht mehr ganz so spannend, dafür haben wir noch andere extravagante Gebäude entdeckt, die zeigen, das in diesem Ort viel Geld steckt…