Delhi, 16.Jan.25 – Wer sich in Deutschland schon Sorgen um seinen Datenschutz macht, darf keinen Fuß auf Indiens Boden setzen. Schon beim Visumsantrag zuhause geht es los, auch die Namen der Eltern müssen angegeben werden. Weiter bei der Ankunft Flughafen – Immigration – Nach irgendeinem Zufallsprinzip werden Fingerabdrücke gescannt und man wird fotografiert. Manchmal wird man auch noch nach den geplanten Zielen und wie lange man bleiben will gefragt. Zuvor muss man zusätzlich vor Ort ein Zettelchen ausfüllen mit vollständigen! Vor- und Nachnamen (reicht bei mir der Platz regelmäßig nicht aus), welche Länder man in den letzten 6 Tagen besucht hat (warum 6?!) und der indischen Adresse (Wohl dem, der schon gebucht hat – aber früher hat man einfach eine Adresse aus dem Reiseführer genommen…) und der Telefonnummer. Weiter zum Geldwechsel, natürlich geht nichts ohne Pass-Scan (das ist allerdings auch in anderen Ländern üblich), Next step – Simkarte – Pass-Scan, Name des Vaters (brüllt man ob der Flughafenlautstärke in das Handy der Verkäuferin an eine unbekannte Person), wieder der eigene vollständige! Name und natürlich wird man wieder fotografiert, diesmal ohne Brille (?!) Das die ganzen kostenlosen Wlan-Netze an öffentlichen Orten und Hotels fleißig Daten abgreifen können ist hoffentlich eh klar….
Natürlich gibt es – zumindest für die Abfrage des Namens, auch der Eltern- einen Hintergrund – In Indien lässt sich damit sehr einfach Religionszugehörigkeit und Kaste erkennen – dementsprechend wird man eingeordnet – dass kann einem helfen, aber auch massiv schaden, z.B. wenn es um den richtigen Job bei einer Behörde geht….
Natürlich sollte das niemanden davon abhalten, dieses in jeder Hinsicht wahnsinnige Land zu besuchen, es ist es wert!