Es gibt ja Gründe, weshalb wir jedes Jahr in den Punjab reisen – mind. 50 – 80 sehr gute Gründe – das Kinderprojekt Anand Jeevan, das uns mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen ist. Um die 50 Kinder leben dauerhaft auf dem großen Hof, ca. weitere 20-30 bei ihren Eltern und Verwandten und 8 haben es inzwischen in Amritsar auf Colleges, Uni und Ausbildung geschafft. Ziel ist es, so vielen wie möglich – vor allem Mädchen – eine optimale Ausbildung zukommen zu lassen und damit den Kreislauf von Armut und schlechten Bildungschancen zu durchbrechen.
Die Besuche sind sind für alle wichtig, für die Kinder als Motivationsschub und für uns auch, um Fortschritte festzustellen, zu sehen, wie und wo das Geld angelegt wurde und wo akuter Bedarf besteht. Und dann sind da die Kinder selber, die uns mit großen Augen anschauen, gar nicht mehr loslassen wollen und dankbar sind für jede schulische Hilfe oder auch für Spaßaktionen, die sonst eher unüblich sind.
Und jetzt bin ich krank… So eine richtig fette Erkältung mit allem – sitze hustend und schniefend in meinem Turm und kann den Kindern nur von weitem zuwinken… Frustierend… Aber leider ist es für verwöhnte Großstädter wie mich einfach eine echt schlechte Zeit, anzureisen. Temperaturschwankungen zw. 6 – 21 Grad, bei einer Luftfeuchtigkeit bis in den Vormittag von über 90%, der Nebel löst sich erst am späten Nachmittag auf, und selbstredend gibt es hier keine Heizung, keine dichten Fenster ö.ä. was eine Mimose wie mich schützt. – Ein echtes Abhärtungsprogramm also… Mein morgendlicher Blick vom „Turm“ in den Wirtschaftshof…
Und auf das alte Farmhaus und die Kinderunterkünfte im Hintergrund…
Und dazu kommt noch der „Krieg“ der Religionen, der Sikhs, der Hindus, der Moslems und der paar wenigen Christen eventuell auch… Jede Nacht geht es um 2:00 Uhr ohrenbetäubend los mit SingSang, um 3:30 kommt die nächste Fraktion und ab 5:00 Richtung Sonnenaufgang die dritte. Und nicht kurz, sondern immer mind. 1/2 Std.. An Schlaf ist da erst in voller Erschöpfung zu denken, – In Delhi an einer Hauptverkehrsstraße habe ich dagegen geschlafen wie ein Murmeltier….
Morgen ist ein besserer Tag – ganz bestimmt!