Singapur ruft! - der 16.10.2024
4:00 aufstehen, 5:00 Abfahrt zum Flughafen, eine gewisse Routine ist bei uns schon drin, mit Kaffeemachen (Drip-Coffee im Einmalpack – der verpackungs- und preistechnische Superwahn – aber lecker!) letzte Sachen einpacken etc.. Wie durch ein Wunder passt immer noch alles in meinen Koffer, die Lücken sind gefunden, aber mehr geht nicht…
Beim Einchecken Richtung HCMC (Saigon) wieder mal eindeutige Mentalitätsunterschiede feststellen können: während Taiwanesen und Menschen aus Singapur wunderbare Disziplin im Anstehen haben und bereitwillig Schlangen formen, wo auch immer mehrere Menschen durch den gleichen Engpass wollen, (Ticketschalter, Rolltreppe, U-bahnzutritt) stürmt der Vietnamese zielsicher nach vorne, sobald er sich irgendeinen Vorteil verspricht, z.B. schnelleren Zutritt zum Flieger. Die arme Flugbegleiterin, die die Menschen beim Boarding ordnen musste, – wenig hilfreich war auch, dass viele am Boardingschalter auch noch die Boardingpässe tauschen mussten – Jetzt stehe ich ja schon vorne, kann ich doch die hinter mir stehende Schlange ignorieren.. – Kindergarten!
Bin gespannt auf unser neues Hotel + die neue Gegend, in die wir kommen! Wir waren ja mal kurz dort unterwegs und hatten den Eindruck, dass es eine ziemliche Expat-Gegend ist, so mit typischen Bierkneipen etc. Hoffentlich gibt es auch eher Singapurtypisches oder wenigstens halbwegs authentisch Asiatisches, oder Seafood vielleicht?! – meine Sehnsucht nach Fish & Chips /Pizza u. ä. ist nicht sehr ausgeprägt…
Singapur - Buddhas Zahn, CeLaVi und LeVel 33
Nach wunderbaren dickflüssigen Kaffee und fett mit Fleisch und Ei gefüllten Buns ab in den Anfang der 2000er neu erbauten buddhistischen Tempel für den Zahn des Buddhas, der bei Restaurierungsarbeiten in Mrauk U – Myanmar gefunden wurde. Ein großes mehrgeschossiges recht traditionell gebautes Gebäude in dem der Glaube rege gelebt wird mit Opfergaben, Gottesdiensten und Seelsorge. Außerdem befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Buddhas aus allen Epochen auf mehreren Etagen im Gebäude und zur großén Überraschung, ein kleiner Dachgarten mit einer riesigen Gebetstrommel, die bewegt werden kann. In vielen Bereichen war Fotografieren streng verboten – ist auch klar, z.B. der Saal mit dem Buddha-Zahnrelikt (alles hinter Glas) samt Boden alles aus Gold.
Am Nachmittag kamen unsere Freunde aus Berlin an und so sind wir am frühen Abend für den Sundowner zum wohlbekannten CeLaVi auf dem Dach des Marina Bay Sands gepilgert, kein Anstehen, 35 SD/Person als Coupon, die Drinks kosteten 25 SD, so haben wir noch ein paar Snacks dazu bestellt. Schöner Sonnenuntergang – die Drinks waren etwas wässrig – aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, allerdings ist die Aussicht auf die Bay nicht so spektakulär wie gedacht… Aber es ging ja noch weiter zum LeVel 33 und einem (lange Zeit vorreservierten und mit Kreditkarte abgesicherten) Sitzplatz in 1. Reihe mit wunderbaren Blick auf die Bay samt spektakuären Vollmond (da wir auf Kameramitnahme verzichtet haben mal ohne Bildbeweis…) Das Essen war für die Qualität überteuert – aber auch hier – es ging nicht um das Essen. Das Bier der „höchsten Mikrobrauerei der Welt“ war in Ordnung – nicht spektakulär, aber wir sind ja als Berliner verwöhnt… Und der Service stimmte in beiden Locations.
Singapur / Chinatown, 19.10.2024
Heute mal wieder in Chinatown – vor unserer Tür unterwegs gewesen, dabei in einer Seitenstraße eine chinesischen Trommlertruppe gesehen und gleich (wegen unserer Neugier) ins Clubhaus der Clan-Vereinigung eingeladen worden, die schon seit über 100 Jahren existent ist (In diesem Zeitraum ist auch Chinatown entstanden) Und zwar sind es Trommler und Löwentänzer, diese Kunst wird nach wie vor an die Kinder weitergegeben, die auch als wir dabei waren, begeistert die alten Löwenköpfe ausprobiert haben und sich an der großen Trommel versuchten
Weiter ging es ins kommerzielle Zentrum Chinatowns – der Markthalle. Und wieder war es ein Traum – so viel Fisch in so vielen Sorten zu sehen, alles frisch – klare Augen, glänzende Schuppen – Hier würde ich nur noch von Fisch leben – wenn nicht noch einige Marktstände mit wunderbar fettem Schweinefleisch existent wären (im Fett steckt der Geschmack!) – und natürlich jede Menge Obst und Gemüse. Ansonsten alles, was man für einen chinesischen Haushalt so braucht, auch für die Toten wird immer gut gesorgt, alle Automarken und sogar Edeltaschen werden in Papierform angeboten, um für die Anverwandten geopfert zu werden.
Gardens by the Bay
Aber der Tag ist lang – nach kurzer Mittagspause sind wir zu den Gardens by the Bay mit den spektakulären Gewächshäusern und den „Bäumen“
bepflanzt. Diese tragen durch ein ausgeklügeltes System aus Wärme (aus Bioabfall) und Feuchtigkeitsgewinnung (zur Bewässerung) zum Betrieb dieser ganzen Anlage mit vielen üppigen Pflanzen bei. Ob es so ganz klimaneutral ist bin ich mir so gar nicht sicher, aber der Ansatz ist beeindruckend, die Anlage sowieso, der Park ist umsonst, nur die Gewächshäuser und der Aufstieg in die „Bäume“ kostet. Viele nette Pflanzen, erstaunlich viele davon bei uns in den Blumenmärkten erhältlich . erstaunlich – vielleicht lasse ich ihnen einfach nicht die richtige Pflege zukommen…
Sehr nett ist die Lichtshow nach Sonnenuntergang, erst nur Licht, dann (monatlich wechselnd) mit Musikbegleitung, die Menschen sitzen auf den zahlreichen Sitzbänken und auf dem Rasen und geniessen die Stimmung, einige hatten sogar Picknick dabei.
Danach ging als Steigerung nur noch ein Drink auf unserer Hotelterrasse mit Blick auf die nächtliche Skyline – die laue Sommerluft werden wir vermissen….